Nun trug
es sich zu, dass gerade an diesem Tage
der Königin ihr schönster Ring
fortkam und auf den vertrauten Diener, der überall
Zugang hatte, der Verdacht fiel er habe ihn
gestohlen. Der König ließ ihn
vor sich kommen und drohte ihm unter heftigen
Scheltworten, wenn er bis morgen den Täter
nicht zu nennen wußte, so sollte er
dafür angesehen und gerichtet werden.
Es half nicht, dass er seine Unschuld
beteuerte, er ward mit keinem besseren Bescheid
entlassen. In seiner Unruhe und Angst ging
er hinab auf den Hof und bedachte, wie er
sich aus seiner Not helfen könne. Da
saßen die Enten an einem fließenden
Wasser friedlich nebeneinander und ruhten,
sie putzten sich mit ihren Schnäbeln
glatt und hielten ein vertrauliches Gespräch.
Der Diener blieb stehen und hörte ihnen
zu. Sie erzählten sich, wo sie heute
morgen alle herumgewackelt wären und
was für gutes Futter sie gefunden hätten.
Da sagte eine verdrießlich: „Mir
liegt etwas schwer im Magen, ich habe einen
Ring, der unter der Königin Fenster
lag, in der Hast mit hinuntergeschluckt.“ Da
packte sie der Diener gleich beim Kragen,
trug sie in die Küche und sprach zum
Koch: »Schlachte doch diese ab, sie
ist wohlgenährt.« »Ja«,
sagte der Koch, und wog sie in der Hand, »die
hat keine Mühe gescheut, sich zu mästen,
und schon lange darauf gewartet, gebraten
zu werden.« Er schnitt ihr den Hals
ab, und als sie ausgenommen ward, fand sich
der Ring der Königin in ihrem Magen.
Der Diener konnte nun leicht vor dem König
seine Unschuld beweisen, und da dieser sein
Unrecht wieder gutmachen wollte, erlaubte
er ihm, sich eine Gnade auszubitten, und
versprach ihm die größte Ehrenstelle,
die er sich an seinem Hofe wünschte. |
Now it so happened that on this very day the Queen lost her most beautiful ring, and suspicion of having stolen it fell upon this trusty servant, who was allowed to go everywhere. The King ordered the man to be brought before him, and threatened with angry words that unless he could before the morrow point out the thief, he himself should be looked upon as guilty and executed. In vain he declared his innocence; he was dismissed with no better answer. In his trouble and fear he went down into the courtyard and took thought how to help himself out of his trouble. Now some ducks were sitting together quietly by a brook and taking their rest; and, whilst they were making their feathers smooth with their bills, they were having a confidential conversation together. The servant stood by and listened. They were telling one another of all the places where they had been waddling about all the morning, and what good food they had found, and one said in a pitiful tone, "Something lies heavy on my stomach; as I was eating in haste I swallowed a ring which lay under the Queen's window." The servant at once seized her by the neck, carried her to the kitchen, and said to the cook, "Here is a fine duck; pray, kill her." "Yes," said the cook, and weighed her in his hand; "she has spared no trouble to fatten herself, and has been waiting to be roasted long enough." So he cut off her head, and as she was being dressed for the spit, the Queen's ring was found inside her. The servant could now easily prove his innocence; and the King, to make amends for the wrong, allowed him to ask a favor, and promised him the best place in the court that he could wish for. |