Seite 5: Der Buchweizen (The Buckwheat)





Als das böse Wetter vorbei war, standen die Blumen und das Korn in der stillen, reinen Luft erfrischt vom Regen, aber der Buchweizen war vom Blitz kohlschwarz gebrannt; er war nun ein totes Unkraut auf dem Felde. Der alte Weidenbaum bewegte seine Zweige im Winde, und es fielen große Wassertropfen von den grünen Blättern, gerade als ob der Baum weine, und die Sperlinge fragten: »Weshalb weinst du? Hier ist es ja so gesegnet! Sieh, wie die Sonne scheint, sieh, wie die Wolken ziehen! Kannst du den Duft von Blumen und Büschen bemerken: Warum weinst du, alter Weidenbaum?« Und der Weidenbaum erzählte vom Stolze des Buchweizens, von seinem Übermute und der Strafe, die immer darauf folgt. Ich, der die Geschichte erzähle, habe sie von den Sperlingen gehört. Sie erzählten sie mir eines Abends, als ich sie um ein Märchen bat.

When the dreadful storm had passed, the flowers and the corn raised their drooping heads in the pure still air, refreshed by the rain, but the buckwheat lay like a weed in the field, burnt to blackness by the lightning. The branches of the old willow-tree rustled in the wind, and large water-drops fell from his green leaves as if the old willow were weeping. Then the sparrows asked why he was weeping, when all around him seemed so cheerful. “See,“ they said, “how the sun shines, and the clouds float in the blue sky. Do you not smell the sweet perfume from flower and bush? Wherefore do you weep, old willow-tree?“ Then the willow told them of the haughty pride of the buckwheat, and of the punishment which followed in consequence. This is the story told me by the sparrows one evening when I begged them to relate some tale to me.


Vokabular
erfrischt = freshened
kohlschwarz = coal-black
der Wassertropfen = drop of water
der Duft = scent
die Strafe = punishment






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