Es war einmal ein Mädchen, das war jung und schön, aber seine Mutter war ihm früh gestorben, und die Stiefmutter tat ihm alles gebrannte Herzeleid an. Wenn sie ihm eine Arbeit auftrug, sie mochte noch so schwer sein, so ging es unverdrossen daran und tat, was in seinen Kräften stand. Aber es konnte damit das Herz der bösen Frau nicht rühren, immer war sie unzufrieden, immer war es nicht genug. Je fleißiger es arbeitete, je mehr ward ihm aufgelegt, und sie hatte keinen andern Gedanken, als wie sie ihm eine immer größere Last aufbürden und das Leben recht sauer machen wollte.
Eines Tages sagte sie zu ihm: »Da hast du zwölf Pfund Federn, die sollst du abschleißen, und wenn du nicht heute abend damit fertig bist, so wartet eine Tracht Schläge auf dich. Meinst du, du könntest den ganzen Tag faulenzen?« Das arme Mädchen setzte sich zu der Arbeit nieder, aber die Tränen flossen ihm dabei über die Wangen herab, denn es sah wohl, dass es unmöglich war, mit der Arbeit in einem Tage zu Ende zu kommen. Wenn es ein Häufchen Federn vor sich liegen hatte und es seufzte oder schlug in seiner Angst die Hände zusammen, so stoben sie auseinander, und es musste sie wieder auflesen und von neuem anfangen. Da stützte es einmal die Ellbogen auf den Tisch, legte sein Gesicht in beide Hände und rief: »Ist denn niemand auf Gottes Erdboden, der sich meiner erbarmt?« |
There was once on a time a girl who was young and beautiful, but she had lost her mother when she was quite a child, and her step-mother did all she could to make the girl's life wretched. Whenever this woman gave her anything to do, she worked at it indefatigably, and did everything that lay in her power. Still she could not touch the heart of the wicked woman by that; she was never satisfied; it was never enough. The harder the girl worked, the more work was put upon her, and all that the woman thought of was how to weigh her down with still heavier burdens, and make her life still more miserable.
One day she said to her, "Here are twelve pounds of feathers which thou must pick, and if they are not done this evening, thou mayst expect a good beating. Dost thou imagine thou art to idle away the whole day?" The poor girl sat down to the work, but tears ran down her cheeks as she did so, for she saw plainly enough that it was quite impossible to finish the work in one day. Whenever she had a little heap of feathers lying before her, and she sighed or smote her hands together in her anguish, they flew away, and she had to pick them out again, and begin her work anew. Then she put her elbows on the table, laid her face in her two hands, and cried, "Is there no one, then, on God's earth to have pity on me?" |