Seite 2: Die Teekanne (The Teapot)




"Ich kenne sie!" sagte sie zu sich selber. "Ich kenne auch wohl meine Mängel, und ich erkenne sie, darin liegt meine Demut, meine Bescheidenheit, Mängel haben wir alle, aber man hat doch auch Begabung. Die Tassen erhielten einen Henkel, die Zuckerdose einen Deckel, und ich erhielt noch ein Ding voraus, das sie niemals erhalten, ich erhielt eine Tülle, die Macht mich zur Königin auf dem Teetisch. Der Zuckerschale und dem Sahnekännchen ward es vergönnt, die Dienerinnen des Wohlgeschmacks zu sein, aber ich bin die Gebende, die Herrschende, ich verbreite den Segen unter der durstenden Menschheit; in meinem Innern werden die chinesischen Blätter mit dem kochenden geschmacklosen Wasser verbunden."

"I know them," it told itself. "And I also know my imperfections, and I realize that in that very knowledge is my humility and my modesty. We all have many defects, but then we also have virtues. The cups have a handle, the sugar bowl has a lid, but of course I have both, and one thing more, one thing they can never have; I have a spout, and that makes me the queen of the tea table. The sugar bowl and the cream pitcher are permitted to be serving maids of delicacies, but I am the one who gives forth, the adviser. I spread blessings abroad among thirsty mankind. Inside of me the Chinese leaves give flavor to boiling, tasteless water."

Vokabular
der Mangel = defect
die Demut = humility
die Bescheidenheit = modesty
der Segen = blessing
geschmacklos = distasteful






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