Seite 3: Der Engel (The Angel)





Von den Wurzeln einer großen vertrockneten Feldblume, die nichts taugte und die man deshalb auf die Gasse geworfen hatte, wurde er zusammengehalten. "Diese nehmen wir mit!" sagte der Engel. "Ich werde dir erzählen, während wir fliegen!" Sie flogen, und der Engel erzählte:
"Dort unten in der schmalen Gasse, in dem niedrigen Keller, wohnte ein armer, kranker Knabe. Von seiner Geburt an war er immer bettlägerig gewesen; wenn es ihm am besten ging, konnte er auf Krücken die kleine Stube ein paarmal auf und nieder gehen, das war alles. An einigen Tagen im Sommer fielen die Sonnenstrahlen während einer halben Stunde bis in den Keller hinab, und wenn der Knabe dasaß und sich von der warmen Sonne bescheinen ließ und das rote Blut durch seine feinen Finger sah, die er vor das Gesicht hielt, dann hieß es: 'Heute ist er aus gewesen!'

The earth had been kept from falling to pieces by the roots of a withered field-flower, which had been thrown amongst the rubbish. "We will take this with us," said the angel, "I will tell you why as we fly along." And as they flew the angel related the history. "Down in that narrow lane, in a low cellar, lived a poor sick boy; he had been afflicted from his childhood, and even in his best days he could just manage to walk up and down the room on crutches once or twice, but no more. During some days in summer, the sunbeams would lie on the floor of the cellar for about half an hour. In this spot the poor sick boy would sit warming himself in the sunshine, and watching the red blood through his delicate fingers as he held them before his face. Then he would say he had been out.

Vokabular
zu nichts taugen = to be good for nothing
der Keller = cellar
die Geburt = birth
bettlägerig sein = to be bedfast
die Krücken = crutches
das Gesicht = face






contact privacy statement imprint