Seite 07: Bruder Lustig (Brother Lustig)





Und wie alles Fleisch von den Knochen herabgefallen war, nahm er das schöne weiße Gebein heraus und legte es auf eine Tafel, und reihte und legte es nach seiner natürlichen Ordnung zusammen. Als das geschehen war, trat er davor und sprach dreimal: »Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Tote, steh auf.« Und beim drittenmal erhob sich die Königstochter lebendig, gesund und schön. Nun war der König darüber in großer Freude und sprach zum heiligen Petrus: »Begehre deinen Lohn, und wenns mein halbes Königreich wäre, so will ich dirs geben.« Der heilige Petrus aber antwortete: »Ich verlange nichts dafür.« »O, du Hans Narr!, dachte der Bruder Lustig bei sich, stieß seinen Kameraden in die Seite und sprach: »Sei doch nicht so dumm, wenn du nichts willst, so brauch ich doch was.« Der heilige Petrus aber wollte nichts; doch weil der König sah, dass der andere gerne was wollte, ließ er ihm vom Schatzmeister seinen Ranzen mit Gold anfüllen.

And when the flesh had fallen away from the bones, he took out the beautiful white bones, and laid them on a table, and arranged them together in their natural order. When he had done that, he stepped forward and said three times, "In the name of the holy Trinity, dead woman, arise."

And at the third time, the princess arose, living, healthy and beautiful. Then the King was in the greatest joy, and said to St. Peter, "Ask for thy reward; even if it were half my kingdom, I would give it thee." But St. Peter said, "I want nothing for it." "Oh, thou tomfool!" thought Brother Lustig to himself, and nudged his comrade's side, and said, "Don't be so stupid! If thou hast no need of anything, I have." St. Peter, however, would have nothing, but as the King saw that the other would very much like to have something, he ordered his treasurer to fill Brother Lustig's knapsack with gold.


Vokabular
der Knochen = bone
die Ordnung = order
in die Seite stoßen = to poke one's side
der Kamerad = fellow






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